Süddeutsche Zeitung: Wenn Profit nicht alles ist

Geschrieben von Peter Braun am in Empowering News, Erfüllt Leben

Sueddeutsche Zeitung – Wirtschaft – 4. Oktober 2017 – Artikel zur Gemeinwohl-Ökonomie
Wenn Profit nicht alles ist

Der Artikel schildert schön verschiedene Ansätze der Gemeinwohl-Ökonomie und lässt dann im Sinne eines „Pro und Kontra“ auch Kritiker zu Wort kommen. Da werden der Umsetzung dieser „schönen Vision“ kaum Chancen eingeräumt, da der Mensch grundsätzlich egoistisch sei und der Eigennutz sich durchsetzen würde, wie unser Wirtschaftssystem beweist.
Diesen Schluss kann man ziehen, denn tatsächlich haben es die (erfolgreichen) Egoisten geschafft, dass „Geiz geil“ ist und Konkurrenz gut fürs Geschäft.
Grundsätzlich ist aber der Altruismus genauso genetisch im Menschen veranlagt wie der Egoismus und die Gemeinwohl-Ökonomie ein Ansatz, mit z.B. „Kooperation statt Konkurrenz“ erfolgreiche Alternativ-Modelle zu etablieren. Evolution ist ja auch nicht das Überleben des stärkeren, sondern des am besten an die Herausforderungen angepassten Exemplars.
Wenn dann Kooperation und Gemeinschafts-Nutzen für Alle zu besseren Ergebnissen führt als Eigennutz, dann wird sich das evolutionär durchsetzen. Es kommt auf die Rahmenbedingungen an, die – wie im Artikel erwähnt – durch politischen Willen entsprechend gestaltet werden können.
Und da liegt es an uns Allen, der Politik und unseren Volksvertretern entsprechende Signale zu setzen.
Unsere Veranstaltung am 5. November ist ein Beitrag dazu.

Konkret steht im Artikel:

„Märkte sind immer politisch getrieben und Politik wird von Menschen gemacht.“ So lange es weniger am Gemeinwohl und mehr am eigenen Profit orientierte Menschen mit eigenen Interessen gebe, sei das Konzept der GWÖ kaum global umsetzbar: „Man kann immer dazu anregen, für die Gemeinschaft zu denken und zu arbeiten, aber es wird oft Egoisten geben, die das ausnutzen.“

Meine These ist: Die Anzahl der Menschen, die am Gemeinwohl interessiert sind, überwiegt bei weitem. Aber die anderen haben es geschafft, dass das „ausnutzen“ als „normal“ angesehen wird und gesellschaftlich akzeptiert ist. Und so ist das „Ausnutzen“ erfolgreich zum „Ausbeuten“ mutiert und mittlerweile spürt die Menschheit und unser Heimatplanet die Grenzen dieses Systems. Umdenken ist das Gebot der Stunde.