Ho’oponopono

„Vor dem Sonnenuntergang sollst du Vergebung üben“ (hawaiianische Weisheit)

Wie wir mit der Methode des alten hawaiianischen Ho’oponopono Probleme in uns selbst und in der Welt aus dem Weg räumen. Neue Arbeits – u. Selbsthilfegruppe ab Oktober 2010

Vielen Menschen ist heute mehr oder weniger bewusst, dass Dinge, die uns an anderen Menschen aufregen, immer auch mit etwas Ungelöstem in uns selbst zu tun haben – sonst würden sie uns nicht aufregen! Auch diesen hehren Satz von Buddha, dass „man selbst die Veränderung sein soll, die man in der Welt sehen wolle“, hat sich wohl so manch einer schon mal zu Herzen genommen und dann gleichzeitig festgestellt, wie verdammt schwer es doch oft ist, über seinen eigenen Schatten zu springen – vor allem dann, wenn (äh…ähäm…) die ANDEREN doch wieder mal so fürchterlich uneinsichtig und stur sind …

Das spirituelle Weltbild der Hawaiianer geht (wie andere Welterklärungssysteme auch) davon aus, dass alles mit allem im Universum aufs engste miteinander verbunden ist. Hawaii ist eine Ansammlung von Inseln mitten im Ozean, wo man nicht so leicht davonlaufen konnte, wenn es zu Streit und Zwistigkeiten zwischen den Familienclans kam. Wohl daher erfanden die Hawaiianer eine Art von „Familienkonferenz“ die hochwirksam transformierend ist und regelmäßig einberufen wurde, um die Dinge, die aus der göttlichen Ordnung geraten waren, wieder zurecht zu rücken. Die zerstrittenen Parteien kamen dadurch wieder in Frieden & Harmonie und erlangten ihre wirkliche, natürliche Macht zurück. Genau das bedeutet übersetzt auch der etwas exotisch anmutende Begriff Ho’oponopono (verkürzt hier im folgenden einfach Ho’op genannt). Niemand wurde in dieser ritualisierten „Konferenz“ angeklagt, sondern jeder der am Konflikt Beteiligten (und auch scheinbar völlig Unbeteiligte) versuchten einen Grund in sich selbst zu finden, warum ein Stammesmitglied mit einem bestimmten Problem in ihrem eigenen Umfeld aufgetaucht war. Die wichtigste Frage lautete nicht: Warum hat er/sie das getan? sondern: Wie habe ICH dieses Problem erschaffen, welches sich in diesem Moment gerade durch den anderen zeigt? Wenn die Annahme richtig ist, dass alles mit allem unsichtbar zusammenhängt, dann ist es nur logisch, dass ein Problem nicht nur an der Stelle geheilt werden konnte, wo es in Erscheinung trat, sondern an jeder beliebigen anderen Stelle auch, also am besten – weil nämlich am allernächsten – bei einem selbst! Dies geschah mit 4 einfachen „magischen“ Sätzen:

  • Es tut mir leid (… dass ich dieses Problem / diesen Zusammenhang vorher nicht so sehen konnte)
  • Bitte verzeih mir (= Loslassen einer Situation / eines Gefühls, welches nicht stimmig in die göttliche Ordnung eingebettet ist)
  • Ich liebe mich /dich (trotzdem!) (= totales Annehmen/ Bejahen meiner Selbst bzw. der anderen)
  • Danke ( = Bekräftigung, Verstärkung, Amen, dadurch wird das soeben Geheilte / in die göttliche Ordnung Zurückgeführte als bereits vollbracht wahrgenommen)

Ho’oponopono begegnete mir zum ersten Mal vor ca. 3 Jahren in einen Artikel, welcher sich in Deutschland innerhalb kürzester Zeit über zahlreiche Rundmails und einschlägige spirituelle Printmedien ausbreitete wie ein Lauffeuer. Geschildert wurde darin die phantastisch anmutende (wahre!!) Geschichte eines hawaiianischen Arztes, der mit Ho’op fast sämtliche Insassen einer Klinik für kriminelle Geisteskranke heilte, so dass die komplette Klinik nach wenigen Jahren geschlossen werden konnte. Das Besondere ist, dass dieser Arzt keinen der Patienten jemals zu Gesicht bekam. Er vertiefte sich lediglich in ihre Kranken-Akten und suchte die Resonanz zum Leiden jedes Patienten in sich selbst und machte dann mittels der 4 Formeln Ho’oponopono. Wie wohl die meisten, empfand ich diese Geschichte zunächst als unglaublich und auch reichlich provozierend. Was dort behauptet wurde, ging weit über meine bisherige Vorstellung von Selbstverantwortung hinaus: ICH sollte also mitverantwortlich sein für die Neurosen von Person XY, für Gewalttaten mir völlig Fremder und weit entfernte Kriege, über die ich allenfalls was in der Zeitung las?? Außerdem erschien mir die Methode extrem schlicht / viel zu einfach. Gleichzeitig jedoch übte Ho’op sofort einen derartigen Sog auf mich aus, dass ich nicht anders konnte, als dem nachzugehen.

Ich las zunächst erst mal sämtliche deutsche Literatur, die ich zu dem Zeitpunkt finden konnte und fing dann einfach mal an, es für mich allein auszuprobieren. Wenn Ho’op funktionieren sollte, dann …. ja dann … Nicht auszumalen, was mit meinen eigenen (manchmal ja viel „banaleren“) Verwicklungen und Bremsklötzen geschehen könnte! Einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Um sicherzugehen, noch ganz „bei Verstand“ und nicht schon selbst verrückt geworden zu sein, suchte ich parallel dazu in „wissenschaftlicheren“ Quellen nach Erklärung für scheinbar Unerklärliches. So beweisen z.B. auch die Versuche und Erkenntnisse der modernen Quantenphysik eindrucksvoll, dass tatsächlich alles mit allem im Universum miteinander verbunden zu sein scheint… und: dass der Verlauf von Ereignissen ganz wesentlich vom jeweiligen Beobachter mitbestimmt oder zumindest beeinflusst wird. Inzwischen brauche ich diese „intellektuelle Rückversicherung“ aber gar nicht mehr, weil ich mehrmals ERLEBT habe, dass Ho’op tatsächlich WIRKT!

Im Grunde ist Ho’op eine Art „porentiefe Reinigungsarbeit “ die eigentlich immer wieder fällig ist – vergleichbar mit einem „Highspeed – Superpower – Waschgang“ in der kosmischen Riesen-Waschmaschine! Wir putzen uns schließlich auch 2x am Tag die Zähne. Und solange wir leben, reinigt sich unser Organismus durch die Ausscheidungsfunktionen regelmäßig selbst von Schlacken, Verbrauchtem, Giftigem… Nicht zuletzt geschieht dies auch mit jedem gründlichem Ausatmen! Genauso sinnvoll, einfach und selbstverständlich sollte es uns nach einer Zeit der Übung sein, mit Ho’op unseren Gedanken- und Gefühlsmüll (der sich oft über viele Jahre in uns angehäuft hat) zu entsorgen. Bei der leisesten Verstimmung, die ich registriere, versenke ich mich in die 4 „magischen“ Sätze und weiß, dass ich dadurch dem „größeren Ganzen“ Gelegenheit gebe, die Reinigungsarbeit selbsttätig durch mich wirken zu lassen.

Du wirst zwar nicht immer SOFORT etwas IN DIR finden, manchmal ist es dir beim ersten Anlauf vielleicht auch unmöglich, von ganzem Herzen zu verzeihen…. aber das soll dich nicht beirren! Über kurz oder lang (meist sogar sehr schnell!) geschieht IMMER etwas Entscheidendes. Das kannst du unmittelbar spüren: als sich ausbreitenden inneren Frieden, als Erleichterung, Befreiung… Mal kommt der „Seelen- und Gedankenmüll“ mittels plötzlicher Tränen nach oben, mal bricht es mit einem schallendem Lachen aus dir heraus! Manchmal schlägt die neue Erkenntnis ein wie der Blitz und manchmal verändern sich die Dinge im Außen ganz leise – subtil, mit einer gewissen Verzögerung. Am besten löst du dich von jeder Erwartung, WIE das Ergebnis aussehen müsste und WANN es eintreten sollte. Du musst es nicht mal verstehen, wie und warum es funktioniert. Das einzigste was nötig ist: dein Herz weit zu öffnen für alles was da auftauchen mag und absolutes Vertrauen, dass die Wirkung unwiderruflich eintreten wird!

Das Praktische ist: Du kannst Ho’op jederzeit ganz für dich allein machen. Aber gerade dann, wenn der Prozess mal nicht so einfach verläuft, weil du vielleicht gerade drauf und dran bist, einen Jahrzehnte alten Knoten in deiner manchmal doch etwas verqueren Vorstellungswelt aufzulösen… gerade dann ist Hoo’op in der Gruppe ein Segen! Viele Augen sehen mehr (Das ist vor allem wegen der eigenen „Betriebsblindheit“ unbedingt empfehlenswert!) und viele Herzen fühlen mehr, als wenn einer es für sich allein tut. Deswegen ist es mir – wie vielen anderen auch – ein großes Anliegen, dieses “reinigende Feuer“ weiter zu nähren und weiterzutragen: zu meinem eigenen Wohl und dem der anderen! Wenn du konkrete Beispiele haben willst, wie Ho’oponopono in der Gruppe abläuft, dann lies in einem der unten angegebenen Literaturquellen oder im Internet nach. An dieser Stelle möchte ich lediglich noch mal skizzieren, wie bei Ho’op „im Prinzip“ vorgegangen wird, egal um welches Thema/Problem es sich gerade handelt:

Eine Person A ( sie sei hier der Problemsteller) bringt ein Problem in die Ho’op Runde ein, welches sie zur Zeit mit einer anderen Person B hat (diese sei hier der Widersacher) und mit dem sie allein nicht weiterkommt. Person B muss natürlich nicht in der Runde anwesend, ja nicht mal mehr am Leben sein! Person A und alle übrigen Anwesenden stellen sich nun folgende zwei Fragen:

  1. In welcher Situation u. aus welchem Grund würde ICH selbst so reagieren wie Person B?
    Welche Situation fällt mir ein, wo ich mich ganz genauso verhalten hab bzw. hätte.Wie / was würde ICH fühlen, wenn ich mich so verhalte wie Person B?
  2. Was erlaubt MIR das Verhalten von Person B zu tun / bzw. nicht zu tun ?
    (Dahinter steckt die Frage nach dem verborgenen Nutzen, den das Problem in irgendeiner Art für MICH hat, ohne dass mir das bisher vielleicht bewusst wurde.)

Jeder der Anwesenden geht nun für eine Weile konzentriert in sich selbst und sucht dort nach Situationen/ Ereignissen, wo er selbst so gehandelt hat/hätte wie jene Person, die mit ihrem Verhalten dem Problemsteller vielleicht gerade schlaflose Nächte beschert… Man geht davon aus, dass jeder unbedingt etwas finden wird, sonst wäre er in diesem Moment nicht mit dem Thema in dieser Gruppe konfrontiert worden! Wer also fündig wurde, macht damit im Stillen mittels der 4 „magischen“ Sätze für sich selbst Ho’op und legt danach dem Problemsteller A seine eigenen Gründe und Entdeckungen dar. Somit bekommt der Hilfesuchende von der Gruppe verschiedenste „Angebote“ / Vorschläge, wie man die problematische Situation auch noch sehen könnte; ganz oft übrigens in einer Art und Weise, auf die man selbst nie gekommen wäre…

Vielleicht wächst die Empathie für den scheinbaren Widersacher (der sich nicht selten als unser „strengster Lehrer“ entpuppt) und eigene, bisher versteckte Motivationen, mit denen ich die für mich belastende Situation bisher selbst aufrecht erhalten habe, werden erkennbar. Oder ich kann das Verhalten anderer – welches mich soeben noch in Rage gebracht hat – plötzlich verstehen. Vielleicht bin ich sogar erstmals in der Lage, aufrichtiges Mitgefühl für meinen Widersacher zu entwickeln. Sobald man die Verhaltensweise, für die man eben noch vehement den anderen anklagte, plötzlich in sich selbst entdeckt hat, verschwindet die Wut auf den vermeintlich „Schuldigen“ in der Regel augenblicklich. Oft besteht jetzt allerdings die Gefahr, übergangslos in den Gegenmodus zu kippen: nämlich nun sich selbst anzuklagen bzw. schuldig zu fühlen. Dies wird jedoch verhindert und sofort neutralisiert durch den Ho-op-Satz: Ich liebe mich trotzdem! Das heißt, ich nehme mich auch MIT der Erkenntnis meiner eigenen Fehler ganz und gar an. Ich vergebe mir selbst und ich brenne meine Fehler mit dem reinigendem Feuer der Liebe durch!

Bei manchen Ho’op-Runden kommen die unglaublichsten Sichtweisen und Varianten für ein bestimmtes Problem auf den Tisch und lösen bei vielen einen spontanen Aha-Effekt aus. Ebenso kann es aber sein, dass der Problemsteller mit einigen „Vorschlägen“ aus der Gruppe nichts anfangen kann, d.h.: keine Resonanz dazu in sich spürt. Das ist ebenfalls völlig normal. Allen „Vorschlägen“ gemeinsam ist jedoch, dass jeder konsequent bei sich selbst bleibt und mit allem bei sich selbst Entdecktem mittels der 4 Sätze Ho’op gemacht hat. Die „wahren“ Beweggründe für das Verhalten des Widersachers B werden weder analysiert noch sonstwie interpretiert. Sie sind für den Prozess belanglos. Dass dieses „bei-sich-selbst-bleiben“ auch durchweg eingehalten wird, dafür sorgt beim Ho’op ein Ritual- bzw. Gruppenleiter, der im günstigsten Fall selbst keine eigenen Problem in der Runde „bearbeiten“ will.

Wie bei Familien- u.a. -aufstellungen fällt für jeden was ab dabei, auch wenn gerade nur einer sein Problem durchexerziert. Jeder heilt ein Stück von sich selbst und verändert damit zugleich das Ganze. Diese Art von „Erfahrungsaustausch“ verbindet die Gruppe miteinander auf einer sehr tiefen Ebene: ein höchst beglückendes Gefühl! Obendrein macht es richtig Spaß, sich selbst so untrüglich auf die Schliche zu kommen!

Genannt seien hier 3 Bücher zu Ho’op, die ich selbst gelesen habe. Jeder findet erfahrungsgemäß ein anderes „am besten“. Solltest du Interesse haben, bei der Ho’op-Gruppe mitzumachen, wäre es allerdings schön, wenn du dich mit einem davon etwas einstimmst, damit wir gleich loslegen können, wenn sich die Ho’op-Gruppe am Freitag, dem 8. Oktober 2010, um 19 Uhr in München trifft. Dauer – je nach Anzahl der Teilnehmer – 2-3 Stunden. Bitte bis spätestens 1 Woche vorher anmelden unter Heike.Spitzner@gmx.net Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. , da die Teilnehmerzahl begrenzt sein wird. Der genaue Ort wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.

Literaturempfehlungen

  • „Heile dich selbst und heile die Welt. Ho’oponopono – Der hawaiianische Weg, um einfach, schnell und effektiv Probleme und Konflikte zu lösen“ von Ulrich Emil Duprèe, 108 Seiten ( ideale, kurze Beschreibung darüber, in welcher Tiefendimension Ho’oponopono wirkt)
  • „Cosmic Ordering. Die neue Dimension der Realitätsgestaltung aus dem alten hawaiianischen Ho’oponopono“ von Bärbel u. Manfred Mohr, 126 Seiten. (Bin zwar persönlich kein Fan aller „Bestellungen-beim Universum-Bücher“, es wird aber nur am Rande eine Verknüpfung zu dieser Mohr-Methode hergestellt. Ho’op wird in diesem Buch dagegen recht prägnant, unterhaltsam und durch konkrete Beispiele sehr verständlichen dargestellt.)
  • „Ho’oponopono. Die Kraft der Selbstverantwortung“ von Klaus Jürgen Becker, 600 Seiten.
    (gutes Buch mit unzähligen Beispielen, Geschichten, Parabeln etc., bei dem zahlreiche Bezüge und Verbindungen auch zu anderen Bewusstseinsschulen und -techniken hergestellt werden, sicher interessant für tiefer und v.a. therapeutisch Interessierte)